Montag, 30. Juni 2014

Erholung pur


Der Blick aus dem Dorm
Sonnenuntergang an der Lagune
Für heute Abend haben wir im Vorraus schon die Unterkunft gebucht, wir haben also ein festes Ziel vor Augen. Aber zunächst müssen wir den Transport dorthin organisieren. In unserem Hostel wird uns ein anderes Hostel genannt, dass einfache Touren zur Lagune von Apoyo anbieten, also machen wir uns auf den Weg dorthin und tragen uns in die Liste ein. Jetzt haben wir noch eine Stunde Zeit und nutzen diese für ein gemütliches Frühstück in einem kleinen Cafe. Gestärkt geht es dann in einem- malwieder- übervollen Minibus los zurück in Richtung Masaya. Kurz vor der Stadt biegen wir aber ab und fahren durch kleinere Siedlungen immer den Berg hinauf. Von der Kuppe haben werfen wir einen ersten Blick auf die Lagune. Von hier sieht der Krater noch sehr unberührt und ursprünglich aus, im klaren Wasser spiegeln sich ein paar Wolken...
"unser" Strand
Runter geht es durch den Wald, mal liegen Bäume oder Felsstücke auf der Straße, die werden aber geschickt umfahren. Am Hostel angekommen müssen wir noch etwas auf unsere Schlüssel warten, also erkundigen wir schon mal das Gelände: es ist in mehrere Terassen eingeteilt und so gelangt man langsam runter ans Wasser. Den Sandstrand vom Meer gibt es hier leider nicht, dafür aber ganz viel Vulkangestein, Liegestühle und Hängematten. Neben 2 Bars, eine oben und eine unten am Wasser, gibt es ein Dorm und mehrere kleinere Zimmer. Hier lässt es sich also wirklich gut aushalten. Nach einer halben Stunde bekommen wir die Schlüssel und beziehen die Betten. Und dann geht es endlich ins Wasser. Das ist mal eine schöne Abwechslung zum Ozean, in den seichten Wellen lässt es sich gut schwimmen und das Wasser ist bei weitem nicht so salzhaltig wie das Meer. Den Nachmittag verbringen wir abwechselnd im Wasser oder am Strand, zwischendurch essen wir noch was an der Strandbar. Auch hier ist es wieder recht touristisch, man sieht es daran, dass die Strandliegen alle mit Handtüchern "reserviert" werden und dass schon ab dem frühen Morgen. Nach einer kleinen Kajaktour essen wir zu abend und unterhalten uns noch recht lange mit einigen Amerikanern, die auch hier schlafen.
Endlich haben wir auch Liegestühle ergattert
So langsam werden dann aber auch alle müde und gehen zu Bett. Als die meisten grade so eingeschlafen waren, schreit auf einmal eine der Amerikanerinnen auf und springt aus dem Bett, der Grund ist ein Skorpion, der es sich in ihrem Bett gemütlich gemacht hatte. Nach dem Geschreie sind alle hellwach und der Skorpion wird recht schnell beseitigt. Wir kontrollieren auch alle noch mal unsere Betten, auch wenn diese Art Skorpione wohl nicht giftig sind, so tuen die Bisse doch ganz schön weh.
Wer ist das wohl?
Die Tigerente auf hoher See
Am Morgen sparen wir uns die Dusche und springen direkt ins kühle Nass der Lagune. Danach genießen wir das Frühstück mit Blick über die ruhige Kulisse.                                                                     Nach einer weiteren Schwimmeinheit und einem kleinen Fotoshooting nehmen wir gegen Mittag den Bus nach Masaya, von wo es dann über Managua wieder nach León geht.
 Heute Abend steht dann noch der Abschied einer Freiwilligen an, die Zeit vergeht einfach so unglaublich schnell, ich bin jetzt auch schon fast einen Monat hier...

Samstag, 28. Juni 2014

Einmal hin alles drin

Warten bis der Bus nach Managua voll ist
Dieses Wochenende haben wir (Tabea, Jördis und Ich) freii und nutze die Zeit für einen Ausflug in den Süden. Treffpunkt ist wieder die französisch-belgische Bäckerei, Pan y Paz, in León. Mit Sandwichs bewaffnet geht es dann mit der Camionetta zum Busbahnhof. Von hier fahren Busse in so ziemlich alle Städte der Umgebung. Wir nehmen einen Minibus nach Managua. Für 51 Cordoba fahren wir die ca 100 km durchs Lanf, vorbei am Managuasee. In Managua angekommen, werden wir direkt von Taxifahrern umlagert, die uns irgendwohin fahren wollen. Wir entscheiden uns aber trotzdem für dem Bus. Nach knapp 45 Minuten kommen wir in Masaya, unserem ersten Zwischenstop, an.
 Hier gibt es zwei Märkte, die man gesehen haben sollte. Wir machen uns direkt auf den Weg zum ersten Markt. Dies ist der zweitgrößte Markt von Mittelamerika. Zu kaufen gibt es hier so ziemlich alles vom Souvneir, über Haarfärbemittel bis zum lebendigen Huhn. Zwischen den Verkaufsständen findet man aber auch Frisöre oder Schuster, die ihrer Arbeit nachgehen. Nervig ist nur, dass man eigentlich nicht lange an einem Stand stehen bleiben kann, da dann direkt jemand kommt und fragt, was man sucht oder man bekommt erklärt, was hier alles gibt.
Kinderspielzeug und im Hintergrund werden die Haare geschnitten
Die Schuster bei der Arbeit


Und mittendrin der Busbahnhof

Die Fleischabteilung

Nach 4 Stunden haben wir alle gekauft, was wir kaufen wollten und wir denken, wir haben so ziemlich alles gesehen, was man gesehen haben sollte. Also machen wir uns auf den Weg zum zweiten Markt. Dieser befindet sich direkt in der Innenstadt und ist als Touristenmarkt bekannt. Hier sind die Stände ganz anders aufgebaut, man kann akkes bestens segen, es herrscht viel weniger Trubel und die Preise sind etwas höher. Nach einer Runde haben wir genug gesehen und laufen noch mal durch die Stadt zur Laguna de Masaya. Auf dem Weg kommen wir an den Hängemattenfabriken vorbei und wir stellen immer neue Überlegungen an, wie wir die Hängematte am besten mit nach Deutschland nehmen, kaufen wollen wir eigentlich alle eine...
An der Lagune (vergleichbar mit den Maaren in der Eifel) hat man einen schönen Blick auf den Vulkan, schwimmen kann man hier aber leider nicht.
Mehr gibt es in Masaya nicht zu sehen, also setzen wir uns wieder in den Bus und fahren weiter nach Granada, unserem zweiten Zwischenziel für dieses Wochenende.
Hier kommen wir genau zu richtigen Zeit an um auf den Kirchturm zu steigen und von hier die Stadt in der untergehenden Sonne zu betrachten. Der Blick ist wirklich fantastisch, man sieht sowohl den Vulkan (hier hat so ziemlich jede Stadt einen eigenen Vulkan) als auch den Nicaraguasee, sowie die vielen kleinen Innenhöfe und Kirchen der Stadt.

Häuser im Colonialstil in Granada
Cathedrale und Nicaraguasee

Nach einer kurzen Pause müssen wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft machen. Gleich im zweiten Hostel bekommen wir ein Zimmer. Leider haben Jördis und Ich nicht dran gedacht, dass man im Hostel seine Passnummer angeben muss, also müssen wir erstmal im E-Mailfach nach der Passkopie suchen. Dank Wifi geht es relativ schnell und wir können unser Zimmer beziehen. Nach dem Duschen (ohne Licht im Bad) überlegen wir gemeinsam bei einem kühlem Bier, was wir genau essen wollen. Relativ schnell einigen wir uns für ein asiatisches Restaurant. Granada ist so ziemlich die Touristenstadt überhaupt in Nicaragua. Dies sieht man auch leider an vielen Ecken, überall werden die Preise in Dollar und nicht in Cordoba angeschrieben. Von den meisten Leuten wird man auch direkt auf Englisch angesprochen und gar nicht erst auf Spanisch.
Müde vom vielen Herumlaufen kehren wir recht früh ins Hostel zurück und fallen dankbar in die Betten...
Panorama von Granada

...Fortsetzung folgt...

Mittwoch, 25. Juni 2014

Ein Fass ohne Boden

Wer hat noch nicht? 
Heute haben wir Läuseshampo vom Gesundheitsamt bekommen. Da so ziemlich alle Kinder im Projekt Läuse haben, war jeder für zwei Kinder verantwortlich. Die kleineren kamen sofort und haben sich bereitwilllig die Haare einschmieren lassen. Die Größeren sind der Meinung sie hätten ja gar keine Läuse und haben sich geweigert sich das Zeug in die Haare schmieren zu lassen. Also haben wir ein Spiel daraus gemacht und sind ihnen hinterhergelaufen oder haben uns angeschlichen und sie mit dem Shampo überrascht. Leider waren sie dann auf Rache aus und haben sich bewaffnet. Nach kurzem Kampf waren wir dann alle versorgt, mehr oder weniger freiwillig...
Leider bringen solche Aktionen aber nur recht wenig, die meisten schlafen zu mehreren in einem Bett und somit kommen sie einen Tag später wieder mit Läusen zurück. Außerdem sehen die meisten Eltern nicht ein, regelmäßig die Läuse zu entfernen und dann auch die Bettwäsche mal richtig zu säubern. Es ist also leider ein Fass ohne Boden, aber ab und zu versuchen wir dagegen anzukämpfen.
Bei den langen Haaren macht es besonders viel Spaß

Jetzt sollte alles raus sein...
Kostenlose Kopfmassage

Schnell wieder raus mit dem Zeug


Samstag, 21. Juni 2014

Go Deutschland

Nächste Woche ist hier Vatertag, mit einigen Kindern fangen wir also an Karten zu basteln. Dies ist irgendwie ziemlich abstrus, wenn man sich überlegt, wie die meisten Kinder hier von ihren Vätern behandelt werden, aber anbieten müssen wir es wohl. Zur gleichen Zeit sortieren wir mal wieder die Klamotten für den Verkauf. Letzte Woche haben wir neue Kisten gekauft, damit sich die Ratten nicht mehr über die Sachen hermachen können. Jetzt sortieren wir alles aus, damit sich die Kisten mal etwas leeren um dann wieder neu auffüllen zu können.
Dann gibt es heute schon recht früh Mittagessen, danach machen wir uns auf den Weg zu einem Hotel in der Nähe, wo wir mit den Kindern das Fußballspiel gucken. Um uns zu ärgern sind natürlich alle für Ghana...
Wie heißt es so schön? Erst die Arbeit, dann das Vergnügen... Nachdem alles aufgeräumt ist und die Kinder weg sind gehen wir zum Strand und lassen den Tag ausklingen...

Sonntag, 15. Juni 2014

Der Regen kommt

Nach der anstrengenden Wanderung hatten wir uns den Nachmittag am Strand wohl mehr als verdient, leider sind dann immer mehr schwarze Wolken aufgezogen und dann fing es auch schon an zu regnen. Einige von uns haben sich trotzdem nochmal ins Wasser getraut, wir anderen haben schon etwas gefroren... Ein Ehepaar hat uns dann hinten auf dem Pickup mitgenommen nach León, die Regentropfen haben sich angefühlt wie Peitschenschläge.
Zurück im Haus haben wir uns erstmal wärmer angezogen und gut gegessen, dann kam schon die nächste "Schauer". Draußen auf der Straßen haben sich reißende Bäche gebildet und im Hof hatten wir einen kleinen See. So sieht also die Regenzeit hier aus.
Nachdem es erst hieß, dass es erst im September richtig anfangen würde zu regnen und wir schon alle Angst hatten bald kein Wasser und somit irgendwann auch nicht mehr so viel zu essen zu haben, freuen wir uns riesig über jeden Regentropfen, der vom Himmel fällt... Mal sehen wie es jetzt weitergeht mit dem Wetter!

Ein Vulkan mitten im Grünen



Für 8:30 Uhr sind wir heute an einer französischen Bäckerei verabredet, dort kaufen wir uns Essen für die nächsten 24 Stunden. Dann geht es weiter zu SONATI, einer Institution hier in León, die Ausflüge organisiert. Das Geld, das sie dabei einnehmen geht an Umweltprojekte. Hier werden wir mit Zelten, Isomatten und Schlafsäcken ausgerüstet und dann geht es mit einer knappen Stunde Verspätung in den Jeep. Dieser ist eigentlich nur für 10 Leute konzipiert, da wir allerdings eine echt große Gruppe sind, kuscheln wir uns nah aneinander und so passen 17 Leute plus Fahrer hinein.

 So fahren wir aus der Stadt hinaus in Richtung Norden. Am Ende eines kleinen Dorfes hält der Jeep, die Rucksäcke werden alle wieder vom Dach hinuntergenommen und es besteht die letzte Möglichkeit auf eine „richtige“ Toilette. Hier können wir schon einen ersten Blick auf unser Ziel für heute werfen, Telica, einer der aktivsten Vulkane Nicaraguas. Zunächst passieren wir eine Art Feld mit „heißen Quellen“, hier kommt der Wasserdampf mit viel Schwefel und Matsch an die Oberfläche, die durch die hohen Temperaturen um den Vulkan herum erhitzt und ausgetrieben werden. Die Hitze ist sehr gut zu spüren und somit halten wie uns auch nicht lange hier auf sondern beginnen mit der Wanderung.
Die "heißen Quellen"
  Erst geht es noch über eineSchotterstraße, bald endet diese allerdings auf einem Feldweg, der nun langsam ansteigt. Immer wieder kommen uns Pferde oder Kühe entgegen, mal mit menschlicher Begleitung, mal ohne. Im Schatten der Nationalbäume von Guatemala (Ceiba) und Costa Rica (Guanacaste) machen wir immer mal wieder eine Pause um uns von der Hitze zu erholen. An die nassen Klamotten werden wir uns wohl gewöhnen müssen, die werden so schnell nicht mehr trocken. Die Guides erklären einiges zu den Pflanzen oder Tieren, denen wir unterwegs begegnen, in der Hitze ist man nur leider nicht sehr aufnahmefähig…



Ein Baum, der über andere Bäume wächst und sie damit tötet... und Ich 

Die erste längere Pause machen wir unter einem riesigen Mangobaum, nach gut 2 Stunden wandern, freuen wir uns endlich die Rucksäcke ablegen zu können. Hier lassen wir uns auch unsere Sandwichs schmecken und sind froh, dass mit jedem Biss der Rucksack etwas leichter wird.
Mittagspause 
Nach etwa 45 Minuten Mittagspause geht es dann weiter mit dem endgültigen Aufstieg. Hat man sich vorher noch mit den anderen Tourteilnehmern (ein Paar aus Israel, zwei Amerikanerinnen, drei Franzosen, ein Engländer, vier Deutsche von Sonflora, zwei Schweizer von Sonflora plus drei Guides aus verschiedenen Ländern) unterhalten, so fällt dies nun der Anstrengung zum Opfer.Mit vollem Magen quälen wir uns in der Sonne den staubigen Weg hinauf. Immer wieder muss man kurze Pausen machen um etwas zu trinken oder auch mal einfach den gigantischen Blick über Nicaragua zu genießen. Nach 45 Minuten ist das schlimmste geschafft, jetzt fehlt noch eine gute halbe Stunde bis zum Camp. Dort bietet sich uns ein unglaublicher Blick auf den Vulkan, der sich mit seiner dunklen Lava klar vom sonst grünen Umland absetzt.
Fast am Ziel

Die Aktivität des Vulkans ist auch schon aus der Ferne zu erkenne, riesige Rauchschwaden steigen aus dem Krater heraus. Hier oben fegt der Wind ganz schön übers Land, weswegen man die Hitze gar nicht mehr so spürt. Am Fuße des Vulkans schlagen wir die Zelte auf und genießen ein kaltes Bier (Es gibt tatsächlich Einheimische, die jeden Tag mit dem Pferd hierher kommen und in einer Kühlbox kalte Getränke für müde Wanderer herbringen).
Die letzten Meter
 Nachdem alle Zelte aufgestellt sind und wir uns etwas Warmes gegen den Wind angezogen haben, machen wir uns mit Taschenlampen und Fotoapparaten bewaffnet auf den Weg zur letzten Etappe des heutigen Tages. Während des zehnminütigen Weges bietet sich uns ein wunderschöner Blick auf der einen Seite bis zum Ozean und auf der anderen Seite weit ins Landesinnere. Und dann stehen wir direkt am Kraterrand und schauen in eine weiße etwas übel riechende Brühe.
 Leider spuckt der Vulkan so viele Gase aus, dass man das Magma in 120 Metern Tiefe nicht sehen kann. Aber selbst der Krater an sich mit einem Durchmesser von 700 Metern ist beeindruckend genug. Wir gehen noch ein Stück um den Krater herum, bis wir zu einer Spalte kommen. Dort klettern wir hinein und sind direkt von Fledermäusen umgeben. Man hört richtig, wie sie mit den Flügeln schlagen und um einen herumfliegen. Wegen den vielen Wolken sieht man leider nicht viel vom Sonnenuntergang, dafür freuen wir uns jetzt umso mehr über das Abendessen und dann auf eine hoffentlich ruhige Nacht im Zelt. Nach einer Gesangs- und Guitarrenspieleinlage fallen wir alle totmüde gegen 9 Uhr ins Bett. Mit den Guides ist abgemacht, dass wir gegen 4 Uhr aufstehen um den Sonnenaufgang zu sehen. Wie immer etwas verspätet kämpfen wir uns um halb 5 einen Hügel neben dem Krater hinauf. Oben angekommen bietet sich zu allen Seiten ein gigantischer Ausblick: Man sieht León mit seinen vielen kleinen Lichtern, etwas weiter erstreckt sich der Ozean. Im Süden sind weitere Vulkane zu sehen. Im Norden steht direkt vor uns der Telica mit seinen Rauchschwaden und dahinter geht die Vulkankette weiter. Im Osten blickt man weit ins mehr oder weniger grüne Land.
Vulkane so weit das Auge reicht


Mit der aufgehenden Sonne ist immer mehr zu sehen und man spürt trotz einiger Wolken, wie es immer wärmer wird. Dann begeben wir uns noch einmal zum Krater, in der Hoffnung, dass man jetzt wenigstens  ein bisschen was sieht. Heute Morgen hat der Rauch etwas nachgelassen, leider sieht man immer noch nur die Kraterwände, von dem Magma ist keine Spur zu sehen. Ab und zu hört man allerdings ein Knallen, dann werden Steinbrocken von dem Magma gegen die Kraterwand geworfen.
Zurück im Camp gibt es ein Frühstück und dann werden die Zelte abgebaut und alles wieder im Rucksack verstaut. Mit merklich leichterem Gepäck steht nun der Abstieg an.
Freie Sicht bis zum Pazifik
 
Immer wieder rutscht man auf dem staubigen Boden aus und versucht an Bäumen und Sträuchern halt zu finden. Schon nach einigen Minuten haben wir wieder staubverschmierte Beine und Arme. Am Mangobaum machen wir wieder eine Pause und warten auf die Nachzügler. Von hier nehmen wir eine kleine Abkürzung, leider sieht man nicht mehr so viel von der Natur, da man ständig auf den Boden gucken muss um nicht über Steine oder Stöcke zu stolpern. Der Weg führt durch ein ausgetrocknetes Fluss-/ Bachbett und an vielen Stellen kann man gut sehen, wie das Wasser an den Wänden gearbeitet hat.  Gegen 10 Uhr sind wir dann am Auto und verstauen unser Gepäck. Da fünf Mitwanderer ohne Übernachtung gebucht hatten und somit schon nach dem Abendessen den Rückweg begonnen hatten, passen wir jetzt alle problemlos in den Jeep.  Nach einer guten halben Stunde Autofahrt sind wir zurück in León. Hier verabschieden wir uns von unseren Guides und dann geht es nach Hause unter die Dusche. Für heute Nachmittag ist dann entspannen am Strand geplant, bevor morgen wieder die Arbeit ruft.

Dienstag, 10. Juni 2014

Sport ist Mord...

... Zumindenst bei über 35° Celsius. Nach der Arbeit haben wir heute auf eine Abkühlung im Meer verzichtet und sind stattdessen zu einem Aerobic-Kurs gegangen. Violette (die Freiwillige aus Holland) geht dort öfter hin und hat uns gefragt, ob wir mal mit wollen. Wir dachten uns, ein bisschen Sport kann ja nicht schaden und sind mitgegangen.Warum wir uns dafür unbedingt den wärmsten Tag der Woche ausgesucht haben weiß ich auch nicht, aber gut. Nach einer Stunde Unterricht mit einer Bodybuilderin haben wir das Gefühl, keine Körperflüssigkeit mehr in uns haben zu können. Aber wir schwitzen auch auf dem Heimweg noch munter weiter...
Jetzt warten wir alle auf den Regen, mit dem hoffentlich eine kleine Abkühling kommt. Mal sehen, ob daraus was wird.

Sonntag, 8. Juni 2014

Neue Surflegende entdeckt

Ganz im Gegensatz zu allen anderen Nicas kam Silvio schon vor der abgemachten Zeit, um uns mit zum Strand zu nehmen. Doppelt so schnell wie mit dem Bus sind wir in Las Penitas, genauer gsesagt am Playa Roca. Zunächst trinken wir was in einer Bar und schauen anderen beim Surfen zu. Wir Deutschen hatten uns für heute fest vorgenommen einen ersten Versuch zu starten. Während sich die anderen im "kühlen" Nass vergnügen, unterhalte ich mich mit Silvio in einer Mischung aus Deutsch, Englisch und Spanisch. So wie es aussieht kann er uns noch einiges in Nicaragua zeigen! Schließlich springen wir tatsächlich über unseren Schatte und leihen uns Surfbretter aus. Nach einer kurzen Einführung von Silvio stürzen wir uns in die Fluten. Mehr oder weniger gut kommen wir nach draußen und warten dort auf die Wellen. Diese lassen nicht lange auf sich warten und reißen uns mit all ihrer Kraft mit. Blöd nur, dass man  dann wieder rausschwimmen muss und dann muss man auch noch aufpassen, dass die Strömung einen nicht in die Felsen treibt... Nach einigen Versuchen und mit Hilfe von Silvio stehe ich dann doch mehr oder weniger auf dem Brett, jetzt ist natürlich mein Ehrgeiz aktiviert und ich versuche es immer und immer wieder. Zum Glück habe ich ja noch 9 Monate zum üben, Fotos gibt es natürlich erst, wenn ich es kann^^ Nach 1,5 Stunden sind wir alle so fertig, dass wir uns wieder an die Bar begeben und dort den Sonnenuntergang genießen. Der erste Punkt von unserer Liste ist also zumindenst zum Teil abgehagt, jetzt geht es nur noch um die Perfektion...

Samstag, 7. Juni 2014

Erster Samstag im Projekt

Heute heißt es früh aufstehen, um viertel vor 8 müssen wir den Bus nehemen um nach Poneloya zu fahren. Dort beginnen wir zunächst mit einer Besprechung um den Tag zu planen. Samstags kommen alle Kinder den ganzen Tag ins Projekt. Morgens gibt es einen Verkaufstisch auf der Straße vor dem Haus, wo alte Sachen verkauft werden, die Touristen oder Freiwillige gespendet haben. Leandra und ich beginnen zunächst damit, die Kleider etwas zu sortieren, damit es einfacher wird nach bestimmten Dingen zu suchen. Eine der älteren hilft uns tatkräftig. Im Laufe des Vormittags kommen einige Passanten vorbei und stöbern in den Kartons oder suchen gezielt nach irgendwelchen Klamotten. Schnell wird uns klar, warum vorher so eine Unordung herrschte, alles wird einfach wieder irgendwie zurückgelegt und man zieht einfach an irgendwas, was interessant sein könnte. Gegen Mittag haben wir 260 Cordoba eingenommen. Zum Mittagessen müssen wir alles wieder reinräumen. Wir haben uns vorgenommen ein neues System zu versuchen und werden am Montag neue Kisten kaufen und dann die Klamotten noch mal neu sortieren... In der Hoffnung, dass es dann auch etwas länger hält.
Eine andere Gruppe, war mit den Jungs in der Nähe Fußball spielen, wir verlaufen hier beim rumsitzen und die rennen in der Hitze noch barfuß über einen Betonplatz...
Zum Mittagessen gibt es Reis mit Bohnen, Salat und Tortillas mit Käse. Nach dem Essen, müssen die Kinder sich unter Anleitung die Zähne putzen, dass es ist für einige noch recht neu und der Sinn ist noch nicht ganz verstanden.
Jetzt liegt es an uns, den Nachmittag zu gestalten, dazu haben sich einige von uns schon Gedanken gemacht. Wir machen zunächst eine Art Schnitzeljagd, dabei geht es darum eine "Flaschenpost" zu finden, in der eine Zahl stegt, diese bestimmt, an welcher Station die Gruppen beginnen. Wir haben 8 Stationen aufgebaut.
1) Nenne 10 Dinge, die auf den Kompost gehören und 10, die nicht drauf gehören
2) Müllsammeln, man dreht sich erst um einen Stock und muss dann leere Flaschen einsammeln
3) Müllwerfen. man muss Müll in eine Tonne werfen
4) Nenne Lebensmittel, die gesund bzw. ungesund sind.
5) Balanciere ein Buch auf deinem Kopf
6) Springseilspringen
7) Müll druch Ringe werfen
8) Menschenknoten entwirren
An jeder Station bekommen die Kinder einen oder zwei Buchstaben, die sie am Ende zu einem Lösungswort zusammensetzen müssen. Nach den Spielen unschwer zu erkennen, lautet es Medioambiente, also Umwelt.
Der Strand, auf der anderen Straßenseite vom Projekthaus
Heute haben wir auch noch ein Geburtstgskind unter uns, also wird gesungen und dann gibt es ein Geschenk fürs Geburtstagskind. Danach sollen ihm alle gratulieren und im Anschluss bekommt jeder ein Pan dulce, also einen Kecks. Um 16 Uhr machen sich dann alle auf den Heimwg und wir räumen noch den Rest auf. Spontan entscheiden wir uns noch an den Strand zu gehen, auch wenn wir ohne Schwimmsachen nur die Füße ins Meer halten können. Nach einigen unerwarteten Wellen, sind dann allerdings auch die meisten Hosen nass.
Zurück nach Leon geht es dann mit einem Raid. Heute abend ist dann noch eine Feier bei Andy und Gismo und morgen geht es wahrscheinlich noch mal an den Strand, dieses Mal dann auch mit Schwimmsachen!

Freitag, 6. Juni 2014

Tag 2 im Projekt

Ich sitze hier im Innenhof, umgeben von Palmen und sonstigen tropischen Gewächsen und lerne "ganz nebenbei" Spanisch. Nach 1,5 Stunden Spanischunterricht bei Carolina habe ich das Gefühl, mehr Spanisch gelernt zu haben, als nach einem Jahr in der Schule. Sie übt nich nur die Gramatik mit mir sondern erklärt auch die Struktur dahinter, so dass es nicht nur stures Auswendiglernen ist.

Danach gehe ich schnell zum Bus, um wieder ins Projekt zu fahren. Dort erwarten uns schon einige Kinder mit ihren Hausaufgaben. Heute bin ich bei den Kleineren eingeteil. Bei den Extraaufgaben fällt uns auf, dass die Nicas selber nicht die besten in der spanischen Gramatik sind. In den Lösungen sind erstaunlich viele Fehler^^ Mitlerweile verstehe ich die Kinder schon etwas besser und einige kommen sogar zu mir und wollen, dass ich ihnen was vorlese, ich hoffe die hören nicht zu gut zu, nachher bringe ich denen nur Schwachsinn bei...

Donnerstag, 5. Juni 2014

bailar bailar

Jeden Donnerstag Abend ist hier in einer Bar Salsaabend, wir können zwar alle nicht tanzen, wir gehen aber trotzdem hin... War echt cool, erst haben wir nur zugeguckt, dann aber auch mitgetanzt. Es ist echt beneidenswert, wie sich die Leute hier bewegen können! Leider wurde mir mein Handy geklaut, dass fand ich dann irgendwie nicht mehr so lustig. Jetzt muss ich mir nach 2 Tagen schon ein neues kaufen...

Erste Eindrücke



Heute Mittag um 12 ging es zum ersten Mal ins Projekt. Eine andere Freiwillige hat mich abgeholt und wir wollten zusammen mit dem Bus nach Poneloya fahren. Den ersten Bus zum Mercadito (großer Markt in Léon) haben wir leider verpasst, also fahren wir mit dem Taxi, was ein gutes Stück teurer ist (4 Cordoba mit dem Bus und 20 mit dem Taxi). Am Mercadito steigen wir dann in den Bus nach Poneloya um, der ist schon ganz schön voll, weil gerade die Schule aus ist. Wir fahren ca. eine halbe Stunde durch die Steppenlandschaft, durch den Regen in den letzten Tagen ist alles schon recht grün geworden. Vom Ortseingang gehen wir noch ein Stück zu Fuß. Das Projekthaus ist Mary’s ehemaliges Haus. Es bietet viel Platz zum Spielen, vor allem im Garten hinterm Haus. Einige Kinder sind schon da. Amelie, eine Freiwillige aus Deutschland zeigt mir das Gelände. Danach geht’s auch gleich mit der Hausaufgabenbetreuung los. Ich bin mit bei den größeren eingeteilt, dass heißt  bei den 8-14-jährigen. Die haben eigentlich alle keine Lust und trödeln vor sich hin. Wir versuchen sie immer wieder zu motivieren, meistens leider ohne großen Erfolg. Generell läuft es folgendermaßen ab; zunächst werden die normalen Hausaufgaben gemacht, danach gibt es Extraaufgaben in verschiedenen Fächern, welches Fach dran ist, hängt vom Wochentag ab. Wer komplett fertig ist, kann spielen gehen. Mit den kleineren spielen wir Schweinchen in der Mitte, es ist echt erstaunlich, wie die in der Hitze noch laufen können. Andere spielen Murmeln oder holen sich Mensch-Ärger-dich-nicht raus. Die Kinder sind alle sehr zutraulich und freuen sich, wenn man sich mit ihnen beschäftigt, also machen wir auch Schubkarrenrennen oder sie turnen an uns rum. Um 4 Uhr müssen sich dann alle die Finger waschen und es gibt für jeden eine Frucht. Danach heißt es dann aufräumen. Dabei bekommt jeder Freiwillige ein oder zwei Kinder zugeteilt und sie müssen dann gemeinsam einen Bereich sauber machen, also Kehren oder Rechen, Tische und Stühle zusammenräumen…
Mein erster Raid mit meinen Arbeitskollegen
Die 3 Hauptamtlichen Nicas haben noch etwas Papierkram zu erledigen, gegen kurz vor 5 machen wir uns dann endlich auf den Heimweg. Heute haben wir Glück, es kommt ziemlich direkt ein Pickup und wir können hinten aufsteigen. Bezahlen müssen wir für den „Raid“ bis in die Stadt nichts.
Das letzte Stück bis zur Kathedrale müssen wir leider zu Fuß gehen. Ich gehe dann noch weiter bis zur Spanischschule und schreibe dort meinen Einstufungstest. Da fällt mir auf einmal auf, dass mein Zeh und mein Schlappen voller Blut sind, ich muss mir irgendwo unterwegs an einem Bordstein oder sonst irgendeiner Kante den Nagel eingerissen haben. Carolina, die Spanischlehrerin, gibt mir direkt Alkohol zum desinfizieren, ich hoffe mal, dass sich da nichts entzündet…

Mittwoch, 4. Juni 2014

Anpassungsphase



Nach einer schwülen Nacht wache ich schweißgebadet auf, dazu braucht man hier gar keine Alpträume… Zunächst packe ich meinen Koffer aus, da kommt aber auch schon meine Gastmutter und fragt, ob ich nicht mit den anderen Mädchen frühstücken will. Mein Teller steht schon auf dem Tisch, es gibt Gallo Pinto (gebratener Reis mit dicken Bohnen und Zwiebeln), eine Schale mit Früchten (Bananen, Ananas, Mango) und Fresco de Mango (Mangosaft). So wird ab heute mein Frühstück immer aussehen, nur der Saft wechselt immer mal wieder zwischen Mango, Maracuja, Ananas,… Nach dem Frühstück gehe ich duschen um dann in die Stadt zu gehen. Lena, die andere Deutsche im Haus, begleitet mich und zeigt mir wo ich was finde. Innerhalb von 5 Minuten sind wir mitten im Getümmel der Stadt. Überall fahren Autos, die meisten hupen, aus einem mir unerfindlichen Grund, in jedem Geschäft läuft andere Musik, Straßenhändler sitzen auf dem Bürgersteig und bieten ihre Waren an. Erster Halt ist der Handyladen, mein Handy funktioniert leider nicht, also kaufe ich für ca. 15 Dollar ein neues. Dann geht es weiter zu einem Elektronikladen um einen Adapter für die Steckdose zu kaufen, der Laden sieht gar nicht so anders aus als in Europa. Zurück im Haus gibt es schon bald Mittagessen, Reis mit Bohnen, Zwiebeln und Schweinefleisch. Nach dem Mittagessen kommt dann ein kleiner Schock, das Mädchen, was eigentlich erst im Juli kommen sollte, weswegen ich dann die Familie evtl. wechseln sollte, kommt jetzt plötzlich schon morgen Mittag. Da sind wohl Informationen nicht weitergeleitet worden. Jetzt ist eine schnelle Problemlösung gefragt. Es gibt noch 2 Unterkünfte, wo ich unterkommen könnte, aber eigentlich will ich nicht von der Familie weg. Nach mehreren Telefonaten finden wir aber eine Lösung, im Haus gibt es noch ein Zimmer, das eigentlich als Abstellraum genutzt wird, dieses wird jetzt leer geräumt und so eingerichtet, dass dort jemand leben kann. Dies ist ganz schön viel Arbeit und die Familie ist noch bis spät in die Nacht beschäftigt. Nach dem Abendessen (Reis mit Bohnen, Schweinefleisch mit Ananas, gebackenen Bananen und Salat) gehe ich spontan mit einigen Sonfloristen in die Stadt.
Da es beim Rückweg schon dunkel ist komme ich in den Genuss meiner ersten Taxifahrt durch die Stadt. Wir steigen zu viert mit 3 verschiedenen Adressen ins Taxi. Nachdem wir die erste abgesetzt haben und natürlich gewartet haben, bis sie auch wirklich im Haus ist, steigen noch 2 Leute ins Taxi, alles kein Problem, man kann ja auf dem Schoß von den anderen sitzen. Nach dem nächsten Halt steigt noch eine betrunkene junge Frau dazu, sie steigt mit uns zusammen aus und schwangt in Richtung Innenstadt, ich bezweifel, dass sie wirklich weiß, wo sie ist…
Gut zu Hause angekommen, falle ich recht müde ins Bett. Morgen geht es dann mit einem Besuch im Projekt und einem Einstufungstest bei der Spanischlehrerin weiter.