Donnerstag, 5. Juni 2014

Erste Eindrücke



Heute Mittag um 12 ging es zum ersten Mal ins Projekt. Eine andere Freiwillige hat mich abgeholt und wir wollten zusammen mit dem Bus nach Poneloya fahren. Den ersten Bus zum Mercadito (großer Markt in Léon) haben wir leider verpasst, also fahren wir mit dem Taxi, was ein gutes Stück teurer ist (4 Cordoba mit dem Bus und 20 mit dem Taxi). Am Mercadito steigen wir dann in den Bus nach Poneloya um, der ist schon ganz schön voll, weil gerade die Schule aus ist. Wir fahren ca. eine halbe Stunde durch die Steppenlandschaft, durch den Regen in den letzten Tagen ist alles schon recht grün geworden. Vom Ortseingang gehen wir noch ein Stück zu Fuß. Das Projekthaus ist Mary’s ehemaliges Haus. Es bietet viel Platz zum Spielen, vor allem im Garten hinterm Haus. Einige Kinder sind schon da. Amelie, eine Freiwillige aus Deutschland zeigt mir das Gelände. Danach geht’s auch gleich mit der Hausaufgabenbetreuung los. Ich bin mit bei den größeren eingeteilt, dass heißt  bei den 8-14-jährigen. Die haben eigentlich alle keine Lust und trödeln vor sich hin. Wir versuchen sie immer wieder zu motivieren, meistens leider ohne großen Erfolg. Generell läuft es folgendermaßen ab; zunächst werden die normalen Hausaufgaben gemacht, danach gibt es Extraaufgaben in verschiedenen Fächern, welches Fach dran ist, hängt vom Wochentag ab. Wer komplett fertig ist, kann spielen gehen. Mit den kleineren spielen wir Schweinchen in der Mitte, es ist echt erstaunlich, wie die in der Hitze noch laufen können. Andere spielen Murmeln oder holen sich Mensch-Ärger-dich-nicht raus. Die Kinder sind alle sehr zutraulich und freuen sich, wenn man sich mit ihnen beschäftigt, also machen wir auch Schubkarrenrennen oder sie turnen an uns rum. Um 4 Uhr müssen sich dann alle die Finger waschen und es gibt für jeden eine Frucht. Danach heißt es dann aufräumen. Dabei bekommt jeder Freiwillige ein oder zwei Kinder zugeteilt und sie müssen dann gemeinsam einen Bereich sauber machen, also Kehren oder Rechen, Tische und Stühle zusammenräumen…
Mein erster Raid mit meinen Arbeitskollegen
Die 3 Hauptamtlichen Nicas haben noch etwas Papierkram zu erledigen, gegen kurz vor 5 machen wir uns dann endlich auf den Heimweg. Heute haben wir Glück, es kommt ziemlich direkt ein Pickup und wir können hinten aufsteigen. Bezahlen müssen wir für den „Raid“ bis in die Stadt nichts.
Das letzte Stück bis zur Kathedrale müssen wir leider zu Fuß gehen. Ich gehe dann noch weiter bis zur Spanischschule und schreibe dort meinen Einstufungstest. Da fällt mir auf einmal auf, dass mein Zeh und mein Schlappen voller Blut sind, ich muss mir irgendwo unterwegs an einem Bordstein oder sonst irgendeiner Kante den Nagel eingerissen haben. Carolina, die Spanischlehrerin, gibt mir direkt Alkohol zum desinfizieren, ich hoffe mal, dass sich da nichts entzündet…

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