Heute Mittag um 12 ging es zum ersten Mal ins Projekt. Eine
andere Freiwillige hat mich abgeholt und wir wollten zusammen mit dem Bus nach
Poneloya fahren. Den ersten Bus zum Mercadito (großer Markt in Léon) haben wir
leider verpasst, also fahren wir mit dem Taxi, was ein gutes Stück teurer ist
(4 Cordoba mit dem Bus und 20 mit dem Taxi). Am Mercadito steigen wir dann in
den Bus nach Poneloya um, der ist schon ganz schön voll, weil gerade die Schule
aus ist. Wir fahren ca. eine halbe Stunde durch die Steppenlandschaft, durch
den Regen in den letzten Tagen ist alles schon recht grün geworden. Vom
Ortseingang gehen wir noch ein Stück zu Fuß. Das Projekthaus ist Mary’s
ehemaliges Haus. Es bietet viel Platz zum Spielen, vor allem im Garten hinterm
Haus. Einige Kinder sind schon da. Amelie, eine Freiwillige aus Deutschland
zeigt mir das Gelände. Danach geht’s auch gleich mit der Hausaufgabenbetreuung
los. Ich bin mit bei den größeren eingeteilt, dass heißt bei den 8-14-jährigen. Die haben eigentlich
alle keine Lust und trödeln vor sich hin. Wir versuchen sie immer wieder zu
motivieren, meistens leider ohne großen Erfolg. Generell läuft es
folgendermaßen ab; zunächst werden die normalen Hausaufgaben gemacht, danach
gibt es Extraaufgaben in verschiedenen Fächern, welches Fach dran ist, hängt
vom Wochentag ab. Wer komplett fertig ist, kann spielen gehen. Mit den
kleineren spielen wir Schweinchen in der Mitte, es ist echt erstaunlich, wie
die in der Hitze noch laufen können. Andere spielen Murmeln oder holen sich Mensch-Ärger-dich-nicht
raus. Die Kinder sind alle sehr zutraulich und freuen sich, wenn man sich mit
ihnen beschäftigt, also machen wir auch Schubkarrenrennen oder sie turnen an
uns rum. Um 4 Uhr müssen sich dann alle die Finger waschen und es gibt für
jeden eine Frucht. Danach heißt es dann aufräumen. Dabei bekommt jeder
Freiwillige ein oder zwei Kinder zugeteilt und sie müssen dann gemeinsam einen
Bereich sauber machen, also Kehren oder Rechen, Tische und Stühle
zusammenräumen…
Mein erster Raid mit meinen Arbeitskollegen |
Das letzte Stück bis zur Kathedrale müssen wir leider zu Fuß gehen. Ich gehe dann noch weiter bis zur Spanischschule und schreibe dort meinen Einstufungstest. Da fällt mir auf einmal auf, dass mein Zeh und mein Schlappen voller Blut sind, ich muss mir irgendwo unterwegs an einem Bordstein oder sonst irgendeiner Kante den Nagel eingerissen haben. Carolina, die Spanischlehrerin, gibt mir direkt Alkohol zum desinfizieren, ich hoffe mal, dass sich da nichts entzündet…
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