Nach einer schwülen Nacht wache ich schweißgebadet auf, dazu
braucht man hier gar keine Alpträume… Zunächst packe ich meinen Koffer aus, da
kommt aber auch schon meine Gastmutter und fragt, ob ich nicht mit den anderen
Mädchen frühstücken will. Mein Teller steht schon auf dem Tisch, es gibt Gallo
Pinto (gebratener Reis mit dicken Bohnen und Zwiebeln), eine Schale mit
Früchten (Bananen, Ananas, Mango) und Fresco de Mango (Mangosaft). So wird ab
heute mein Frühstück immer aussehen, nur der Saft wechselt immer mal wieder
zwischen Mango, Maracuja, Ananas,… Nach dem Frühstück gehe ich duschen um dann
in die Stadt zu gehen. Lena, die andere Deutsche im Haus, begleitet mich und
zeigt mir wo ich was finde. Innerhalb von 5 Minuten sind wir mitten im Getümmel
der Stadt. Überall fahren Autos, die meisten hupen, aus einem mir
unerfindlichen Grund, in jedem Geschäft läuft andere Musik, Straßenhändler
sitzen auf dem Bürgersteig und bieten ihre Waren an. Erster Halt ist der
Handyladen, mein Handy funktioniert leider nicht, also kaufe ich für ca. 15
Dollar ein neues. Dann geht es weiter zu einem Elektronikladen um einen Adapter
für die Steckdose zu kaufen, der Laden sieht gar nicht so anders aus als in
Europa. Zurück im Haus gibt es schon bald Mittagessen, Reis mit Bohnen, Zwiebeln
und Schweinefleisch. Nach dem Mittagessen kommt dann ein kleiner Schock, das
Mädchen, was eigentlich erst im Juli kommen sollte, weswegen ich dann die
Familie evtl. wechseln sollte, kommt jetzt plötzlich schon morgen Mittag. Da
sind wohl Informationen nicht weitergeleitet worden. Jetzt ist eine schnelle
Problemlösung gefragt. Es gibt noch 2 Unterkünfte, wo ich unterkommen könnte,
aber eigentlich will ich nicht von der Familie weg. Nach mehreren Telefonaten
finden wir aber eine Lösung, im Haus gibt es noch ein Zimmer, das eigentlich
als Abstellraum genutzt wird, dieses wird jetzt leer geräumt und so
eingerichtet, dass dort jemand leben kann. Dies ist ganz schön viel Arbeit und
die Familie ist noch bis spät in die Nacht beschäftigt. Nach dem Abendessen (Reis
mit Bohnen, Schweinefleisch mit Ananas, gebackenen Bananen und Salat) gehe ich
spontan mit einigen Sonfloristen in die Stadt.
Da es beim Rückweg schon dunkel ist komme ich in den Genuss
meiner ersten Taxifahrt durch die Stadt. Wir steigen zu viert mit 3
verschiedenen Adressen ins Taxi. Nachdem wir die erste abgesetzt haben und
natürlich gewartet haben, bis sie auch wirklich im Haus ist, steigen noch 2
Leute ins Taxi, alles kein Problem, man kann ja auf dem Schoß von den anderen
sitzen. Nach dem nächsten Halt steigt noch eine betrunkene junge Frau dazu, sie
steigt mit uns zusammen aus und schwangt in Richtung Innenstadt, ich bezweifel,
dass sie wirklich weiß, wo sie ist…
Gut zu Hause angekommen, falle ich recht müde ins Bett.
Morgen geht es dann mit einem Besuch im Projekt und einem Einstufungstest bei
der Spanischlehrerin weiter.
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