Mittwoch, 4. Juni 2014

Anpassungsphase



Nach einer schwülen Nacht wache ich schweißgebadet auf, dazu braucht man hier gar keine Alpträume… Zunächst packe ich meinen Koffer aus, da kommt aber auch schon meine Gastmutter und fragt, ob ich nicht mit den anderen Mädchen frühstücken will. Mein Teller steht schon auf dem Tisch, es gibt Gallo Pinto (gebratener Reis mit dicken Bohnen und Zwiebeln), eine Schale mit Früchten (Bananen, Ananas, Mango) und Fresco de Mango (Mangosaft). So wird ab heute mein Frühstück immer aussehen, nur der Saft wechselt immer mal wieder zwischen Mango, Maracuja, Ananas,… Nach dem Frühstück gehe ich duschen um dann in die Stadt zu gehen. Lena, die andere Deutsche im Haus, begleitet mich und zeigt mir wo ich was finde. Innerhalb von 5 Minuten sind wir mitten im Getümmel der Stadt. Überall fahren Autos, die meisten hupen, aus einem mir unerfindlichen Grund, in jedem Geschäft läuft andere Musik, Straßenhändler sitzen auf dem Bürgersteig und bieten ihre Waren an. Erster Halt ist der Handyladen, mein Handy funktioniert leider nicht, also kaufe ich für ca. 15 Dollar ein neues. Dann geht es weiter zu einem Elektronikladen um einen Adapter für die Steckdose zu kaufen, der Laden sieht gar nicht so anders aus als in Europa. Zurück im Haus gibt es schon bald Mittagessen, Reis mit Bohnen, Zwiebeln und Schweinefleisch. Nach dem Mittagessen kommt dann ein kleiner Schock, das Mädchen, was eigentlich erst im Juli kommen sollte, weswegen ich dann die Familie evtl. wechseln sollte, kommt jetzt plötzlich schon morgen Mittag. Da sind wohl Informationen nicht weitergeleitet worden. Jetzt ist eine schnelle Problemlösung gefragt. Es gibt noch 2 Unterkünfte, wo ich unterkommen könnte, aber eigentlich will ich nicht von der Familie weg. Nach mehreren Telefonaten finden wir aber eine Lösung, im Haus gibt es noch ein Zimmer, das eigentlich als Abstellraum genutzt wird, dieses wird jetzt leer geräumt und so eingerichtet, dass dort jemand leben kann. Dies ist ganz schön viel Arbeit und die Familie ist noch bis spät in die Nacht beschäftigt. Nach dem Abendessen (Reis mit Bohnen, Schweinefleisch mit Ananas, gebackenen Bananen und Salat) gehe ich spontan mit einigen Sonfloristen in die Stadt.
Da es beim Rückweg schon dunkel ist komme ich in den Genuss meiner ersten Taxifahrt durch die Stadt. Wir steigen zu viert mit 3 verschiedenen Adressen ins Taxi. Nachdem wir die erste abgesetzt haben und natürlich gewartet haben, bis sie auch wirklich im Haus ist, steigen noch 2 Leute ins Taxi, alles kein Problem, man kann ja auf dem Schoß von den anderen sitzen. Nach dem nächsten Halt steigt noch eine betrunkene junge Frau dazu, sie steigt mit uns zusammen aus und schwangt in Richtung Innenstadt, ich bezweifel, dass sie wirklich weiß, wo sie ist…
Gut zu Hause angekommen, falle ich recht müde ins Bett. Morgen geht es dann mit einem Besuch im Projekt und einem Einstufungstest bei der Spanischlehrerin weiter.

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